Frequently asked questions

Das WendeWolf®-Verfahren ist für mittelgroße Kläranlagen konzipiert. Die von uns realisierten Projekte liegen zwischen 5.000 und 500.000 Einwohnergleichwerten mit einer Trocknungsfläche von 500 bis 12’500m². Die Schlammmengen pro Jahr liegen in diesen Anlagen bei ca. 400 – 32.850 Tonnen (mechanisch entwässert). Das System ist modular aufgebaut, die Größe einer Einzelhalle beträgt 12 x 120 Meter also 1’440m².

Weitere Hallen können errichtet werden, wenn dies durch die anfallenden Schlammmengen erforderlich wird.

Wir wenden und transportieren den Schlamm mit einem drehenden Schubwender durch die Trocknungshalle. Der maschinell entwässerte Schlamm kann regelmäßig an einer Stirnseite angeliefert und bei erreichtem Trocknungsgrad an der gegenüberliegenden Stirnseite abgeholt werden. Die Halle dient gleichzeitig als Lagerplatz des Trockengutes und braucht weder vom Personal betreten noch mit einem Radlader befahren zu werden.
Wir benötigen maschinell entwässerten Schlamm. Am einfachsten zu behandeln sind Schlämme mit einem TS-Gehalt größer als 20%, aber wir haben auch Anlagen in denen wir Schlämme mit TS-Gehalt um 15% erfolgreich trocknen. Mit dem WendeWolf®-Verfahren können auch Schlämme in der sogenannten Leimphase bearbeitet werden. Dazu sind patentierte Schaufeln und Messer entwickelt worden.
Die Geruchs-Emissionen des angelieferten Schlamms müssen wir als gegeben hinnehmen. Da wir ganzflächig wenden und belüften, verliert sich dieser Geruch sehr schnell, und die aeroben Bakterien lassen den Schlamm ähnlich wie erdigen Kompost riechen. Solange die o.e. Randbedingungen seitens des Kläranlagenbetreibers eingehalten werden, garantieren wir, dass keinerlei zusätzliche Geruchsbelastungen während der Trocknungszeit entstehen. Das gilt auch für eine Lagerungsperiode von mehreren Monaten.
Da pro m² Grundfläche nur eine begrenzte Wassermenge verdunsten kann, ist die Verweildauer eine Funktion der Schütthöhe und des Wetters. Im Sommer kann die Trocknung bei 10 cm Schütthöhe beispielsweise in einer Woche abgeschlossen sein. Im Winter wird nur eine Teiltrocknung erreicht. Mithilfe eines detaillierten Simulationsprogramms und den örtlichen Wetterdaten berechnen wir den monatlichen Wasseraustrag und die dann zu erreichenden Trocknungsgrade.
Der erzielbare Trocknungsgrad ist ausschließlich eine Funktion der Zeit. Wir erreichen bei genügend langer Aufenthaltszeit im Sommer Trocknungsgrade um 90%. Auch im Winter wird in den Trocknungshallen Wasser verdunstet, aber der spezifische Wasserentzug je m² Grundfläche ist dann verständlicherweise kleiner als im Sommer.

Die Verdunstungsgeschwindigkeit nimmt ab, sobald ein Trocknungsgrad von etwa 65% TS erreicht wird.  Wird nur nach Gewicht abgerechnet, lohnt sich eine Trocknung über etwa 65% TS in der Regel nicht mehr. Beispiel: Aufgabe des Filterkuchens in den Trockner mit 25% TS. Pro Tonne sind 750 kg Wasser und 250 kg Feststoff enthalten. Wird auf 65% getrocknet beträgt die restliche Menge noch 250/0,65 = 384 kg, davon 250 kg Feststoff und 134 kg Wasser. Von dem ursprünglichen Wassergehalt von 750 kg sind also 616 kg oder 82% schon verdunstet. Wird gewünscht, auf 85% zu trocknen, beträgt die Restmenge noch 250/0,85 = 294 kg, davon 44 kg Wasser.

Größere Kläranlagen wie die ARA Glarnerland, Veszprém und Rzeszów betreiben deshalb ihre Trocknungsanlage im gleichmässigen Durchlaufbetrieb, haben aber mit dem Entsorger einen Abnahmevertrag abgeschlossen, der unterschiedliche Trocknungsgrade ermöglicht.
Mit den notwendigen Zu- und Abfahrtswegen sollten ca. 1,5 m² pro Tonne angelieferten Schlamms vorgesehen werden. Wir dimensionieren einerseits nach dem angelieferten TS-Gehalt und dem gewünschten Trocknungsgrad und andererseits nach dem Stapelvolumen zwischen den möglichen Ausbringzeiten.
In unseren Anlagen haben wir drei verschiedene Zusatzheizungen in der Anwendung: Bodenheizung in der ARA Glarnerland, KA Murnau, KA Ilawa und Myszkow, Luftheizung in den Kläranlagen Sargans, Veszprém, Rzeszów, Miltenberg, Weil am Rhein und Riedlingen, Infrarotstrahler (Dunkelstrahler) in der Kläranlage Vils. Als Wärmequellen dient die Abwärme der Gasmotoren und ein Wärmezugewinn aus einer Wärmepumpenanlage. Die Infrarotstrahler verwenden Überschussgas aus dem Faulturm, welches ansonsten abgefackelt werden müsste.
Die Investitionskosten teilen sich in Tiefbauarbeiten, Hallenkonstruktion und Maschinentechnik zu etwa gleichen Teilen auf. Pro Jahrestonne Filterkuchen schwanken die Investitionskosten zwischen 400,- und 500,- €/t.
Die Betriebskosten sind Dank des extrem niedrigen elektrischen Stromverbrauchs, etwa 10-30 kWh pro Tonne Wasserentzug, äußerst gering. Die einfache Bedienung und der automatische Verfahrensablauf benötigen einen geringen Personalaufwand. Wir rechnen pro Halle und Arbeitstag 0,5 h, darin sind die üblichen Wartungsarbeiten enthalten.
Zu Buche schlagen die Finanzierungskosten, die je nach Zuschüssen, Zinsen von Bankdarlehen unterschiedlich ausfallen können.
Legt man der Kostenberechnung die VDI Richtlinie 2067 zu Grunde, so erhält man für einen reinen Solartrockner mit 1.200 m² Grundfläche, entsprechend etwa  pro Tonne Wasserentzug ca. 15,- € für die Betriebskosten und ca.  50,- € für die Annuitäten. Liegen die Entsorgungskosten über 65,- €/t lohnt sich eine solare Schlammtrocknung.
Durch evtl. Landeszuschüsse oder/und die Ausnutzung von Abwärme können diese Kosten gesenkt werden.
Die Genehmigung erfolgt nach Wasserrecht als Verfahren zur Schlammentwässerung und wird auch in eine eventuelle Bezuschussung aufgenommen (z. B. in Baden-Württemberg).